NG360 Neigungssensor zur Neigungsmessung beliebiger Neigungswinkel über 360 Grad mit RS485-Signalbus |
Besonderheiten
Beschreibung
Der Neigungssensor NG360 ist ein kapazitiv wirkender Flüssigkeitsneigungssensor mit integrierter Sensorelektronik und integriertem Mikrorechner. Das Messergebnis wird über eine RS485 Schnittstelle zur Weiterverarbeitung bereitgestellt. Im Busbetrieb können bis maximal 78 Sensoren an einem Bus betrieben werden.
Das Messprinzip ermöglicht einen systembedingten linearen Zusammenhang zwischen dem zu messenden Neigungswinkel und dem Ausgangssignal. Der ermittelte Messwert ist unabhängig von der Größe der Erdbeschleunigung am Messort, d.h. egal wo man sich befindet, ob in Europa, in Australien, auf dem Mount Everest oder auf dem Mond, der Neigungswinkel wird überall korrekt gemessen. Temperaturbedingte Ungenauigkeiten werden im integrierten Mikrorechner korrigiert.
Anwendung
Die NG360 finden überall dort
Anwendung, wo von beliebigen Neigungswinkeln Messwerte gewonnen,
über eine logische Schnittstelle vernetzt und mit einem Computer
weiterverarbeitet werden sollen.
Die Sensoren finden beispielsweise in Bau-, Bergbau- und
Landmaschinen, Vermessungsinstrumenten, Flugobjekten, Transport-
und Fördergeräten sowie in Schiffen Anwendung.
Technische Daten
Typ | NG360 |
Messbereich | 360Grad |
Auflösung | 0.01Grad |
Abmessungen | siehe Maßskizze |
maximaler Gesamtfehler | ±0.25 Grad |
Querempfindlichkeit | < ±0,1Grad bei 45° Querneigung |
Einschwingzeitkonstante | ca.0,3 Sekunden |
Arbeitsspannung UbN | 9 ... 15 Volt |
Einschaltzeit der Betriebsspannung | < 50ms |
Stromaufnahme | ca.40mA |
Schutzart | IP65 |
Arbeitstemperatur | -40 bis +85°C |
Lagertemperatur | -45 bis +90°C |
Gewicht (ohne Befestigungsring und ohne Kabel) | ca. 110 Gramm |
Elektrischer Anschluss | 2m geschirmtes Kabel Ø 4,6mm |
Optionen: Prüfprotokoll, Kabelkonfektionierung
NG360-Sensoren am RS485-Bus
Anschlussbelegung mit SEIKA-RS232/485 Konverter SC485B
Abmessungen
Datenübertragungsprotokoll des Neigungswinkels
Schritt |
PC sendet | Sensor sendet | |
1. | Adresse (z.B. B1 oder B2 oder B3...) |
||
2. | ENQ (05h) | ||
3. | 15ms Pause (Sende- Empfangsumschaltung im Sensor) | ||
4. | STX (02h) z.B.: 359.99 Winkel in ASCII codiert ETB (17h) |
||
5. | Checksumme (2 Byte ASCII codiert) $ (24h) |
Die
Checksumme wird als XOR-Verknüpfung der Sensorwerte vom
Schritt 3 gebildet (z.B.: 02h XOR 359,99 XOR 17h) sieheVortrag2 |
|
6. | 15ms Pause (Sende- Empfangsumschaltung im Sensor) | ||
7. | ACK (06h) Wenn Checksumme OK NAK (15h) Wenn Checksumme nicht OK |
||
8. | Wenn ACK,
dann Ende Wenn NAK, dann zu 3. |
Einstellungen der PC-COM-Schnittstelle vor dem RS232/RS485-Konverter
Bit/Sekunde | 9600 |
Datenbit | 8 |
Parität | kein |
Stppbit | 1 |
Protokoll | kein |
Software (Windows 95 bis Windows 11)
Zur Messwertanzeige
und zur Konfiguration des NG360 stehen die folgenden Programme
zur Verfügung. Diese Programme laufen auf jedem
Intel-kompatiblen PC unter Windows 95/98 bis Windows 11. Es ist
sinnvoll, die Programme auf dem eigenen Rechner zu speichern und
dann zu starten. Die Programme sind getestet und funktionieren
mit den SEIKA-Neigungssensor NG360 in Verbindung mit dem
SEIKA-RS232/RS485-Konverter SC485B. Die fehlerfreie Funktion der
Software mit anderen Konvertern kann nicht garantiert werden -
ein Versuch ist möglich. Die Software ist virenfrei.
Obwohl der NG360 an jeder Halb-dublex RS485-Schnittstelle
betrieben werden kann, empfehlen wir zur problemlosen
Inbetriebnahme den SEIKA-Schnittstellenkonverter SC485B.
GetAngle.exe [ Programm laden ] [GetAngle.zip] (V.2023.10)
Dieses Programm zeigt den Winkel eines oder mehrerer NG360, die über einen RS232/RS485-Converter (z.B. SEIKA SC485B) an einen PC angeschlossen sind. Die Schnittstelle COM.., die Sensoradresse und die Darstellungsgeschwindigkeit "display speed" (Mittelung mehrerer Werte) können eingestellt werden. Weiterhin können Messwerte in regelmäßigen Zeitintervallen in ein Logfile, zur Weiterverarbeitung z.B. mit MS Excel, gespeichert werden.
Wenn mehr als ein
Sensor am Bus angeschlossen ist, darf die Adresse 177 (hB1) #00
(wie im Bild) nicht verwendet werden!!! Da jeder Sensor immer auf
die Basisadresse 177 (hB1) reagiert, würden alle Sensoren
gleichzeitig antworten, was unweigerlich einen Buskonflikt
hervorrufen würde und keine sinnvollen Informationen gelesen
werden könnten.
Ist nur ein Sensor angeschaltet kann die Adresse 177 (hB1) #00
verwendet werden.
NG360Setup.exe [ Programm laden ](V.2023.10)
Mit diesem Programm
können verschiedene Eigenschaften des NG360 umprogrammiert
werden. Die Sensoreigenschaften können ausgelesen, verändert
und dann dauerhaft im EEPROM des NG360 gespeichert werden. Die
Einmesswerte bleiben erhalten.
Achtung, wenn für mehrere NG360 an einem Bus die selbe
Sensor-Adresse vergeben wird, ist ein Buskonflikt unvermeidbar
und Beschädigungen der Bustreiber-IC möglich! Eine
Rückprogrammierung der Adressen ist nur dann möglich, wenn alle
bis auf einen Sensor am Bus abgeschaltet sind. Jeder Sensor
antwortet auf die Adresse 177 (hB1), daher sollte kein Sensor auf
diese Adresse programmiert werden (das Ansprechen eines einzelnen
NG360 am Bus mit mehreren aktiven NG360 ist nach Schreiben der
Adresse 177 (hB1) zu diesem unmöglich).
Als erstes soll das
verwendete PC-COM-Port (unten links) und die individuelle Adresse
des anzusprechenden Sensors (unten rechts) eingestellt werden.
Auch hier gilt wieder:
Wenn mehr als ein Sensor am Bus angeschlossen ist, darf die
Adresse 177 (hB1) #00 (wie im Bild) nicht verwendet werden !!!
Da jeder Sensor immer auf die Basisadresse 177 (hB1) reagiert,
würden alle Sensoren gleichzeitig antworten, was unweigerlich
einen Buskonflikt hervorrufen und keinen sinnvollen Datenverkehr
ergeben würde.
Ist nur ein Sensor angeschaltet kann die Adresse 177 (hB1) #00
verwendet werden, insbesondere dann, wenn die individuelle
Adresse nicht bekannt ist bzw. der Sensor noch keine individuelle
Adresse erhalten hat.
Danach können mit read variables die aktuellen Sensoreinstellungen abgefragt werden. Die empfangenen Werte werden in den zugehörigen Felder angezeigt.
Mit write variables können die eingestellten Werte in den EEPROM-Speicher des Sensors dauerhaft geschrieben werde. Die Variablen V024, V025, V026 und V063 können aus den Menüs ausgewählt werden.
Die Variable V064 bestimmt die Zeitverzögerung zwischen den einzelnen vom Sensor gesendeten Datenbytes. Dieser Wert kann bei langsamen PC-Schnittstellen vergrößert werden um einen sichereren Datenverkehr zu erreichen. Standardwert ist 500.
Für bestimmte Anwendungen kann die Filterfunktion durch V025 = 0 (no filter) abgeschaltet werden. Bei langsamen Messungen führt ein Filter 2.Ordnung mit niedriger Grenzfrequenz zu einer ruhigeren Messwerteanzeige.
Es kann jeweils nur ein Programm (GetAngle.exe oder NG360Setup.exe) benutzt werden.
Bei Verwendung des oben beschriebenen Datenübertragungsprotokolls können die Sensoren NG360 mit beliebigen anderen Programmen betrieben werden.
NG360Scan.exe [ Programm laden ](V.2023.10)
Mit dem Programm NG360Scan.exe kann man feststellen, welche Sensoren am Bus aktiv sind.
Das Programm sendet
an alle bei dem NG360 möglichen 78 Adressen eine Anfrage und
wartet auf Antwort. Wenn ein Sensor antwortet, wird der
empfangene Winkelmesswert über dem Adressfeld angezeigt. Nach
einem erfolgten Scannerlauf kann man sehen, welche Sensoren am
Bus aktiv sind.
Mit dem button [Start reading] können anschließend laufend
Winkelmesswerte von den aktiven Sensoren abgefragt und
dargestellt werden.
NG360Example.exe [ Programm laden ](V.2017.1)
Das Programm NG360Example.exe ist ein mit MS Visuell C++ entwickeltes Musterprogramm, dass es ermöglicht eigene Kommunikationsprogramme für die RS232/RS485-Schnittstelle und die NG360-Sensoren zu entwickeln.
Der C++ Sourcecode von NG360Example.exe kann ebenso wie die übrigen oben genannten Programme bei SEIKA Mikrosystemtechnik GmbH in Verbindung mit einem NG360 bezogen oder von der Softwareseite von http://www.seika.de heruntergeladen werden.
Hardware-RESET
Die NG360-Neigungssensoren werden beim Einschalten der Betriebsspannung durch ein RESET in einen definierten Betriebszustand gesetzt. Dieser Vorgang ist für eine korrekte Funktion des internen Mikrorechners wichtig. Damit der RESET-Vorgang richtig funktioniert soll die Einschaltflanke der Betriebsspannung möglichst kurz sein.
Ein langsames Ansteigen oder kurzes Ein-, Aus- und wieder Einschalten (prellen) der Betriebsspannung kann im sensorinternen Mikrorechner zum Programmabsturz führen. Es entsteht der Eindruck, als ob der Sensor defekt ist und nicht mehr reagiert. Nach einem korrekten Einschalten der Betriebsspannung funktioniert der Sensor wieder normal. Ähnliche Probleme können auftreten, wenn die Betriebsspannung unter 9Volt absinkt oder unter 9Volt schwankt.
Bei korrekter Betriebsspannung ist die Betriebsdauer des Sensors unbegrenzt.
SEIKA Mikrosystemtechnik GmbH - Söllerweg1- D 87487 Wiggensbach - email: seika@seika.de - Tel.+49 8370 9290070 - FAX:+49 8370 9290079
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